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F I 4/19a "13"

Transcription

mit Attributionen versehen, z.B. ein Franzose, eine Zahl, eine Figur, oder Franzosen (in unbestimmter Pluralität), einige Zahlen usw. Treten neben diesen unbestimmt allgemeinen Vorstellungen noch singuläre auf, wie wenn wir z.B. urteilen „Ein Haus in der Weenderstraße ist das Universitätsgebäude“, so sind wir durch die singulären [Vorstellungen] an ein reales oder ideales Wirklichkeitsniveau gebunden. Den Fall wollen wir ausschließen. Haben wir in unseren Urteilen ausschließlich unbestimmt allgemeine Vorstellungen, so ergeben sich zwei wesentlich verschiedene Urteilsklassen, je nachdem die unbestimmt gedachten Gegenständlichkeiten durch materiale Merkmale attributiv gedacht, begriffen sind oder durch bloß formale Attributionen. Also einerseits treten Vorstellungen auf wie ein Haus, eine Farbe, eine Figur, auf der anderen Seite ein Gegenstand, ein irgend beschaffener Gegenstand, ein Sachverhalt, auch zwei Gegenstände, mehrere Gegenstände usw.

Danach ist das unbestimmt allgemeine Denken ein materiales oder bloß formales. Das bloß formale ist dadurch charakterisiert, dass es in allgemeinster Allgemeinheit von Gegenständen überhaupt spricht und diese Gegenstände ohne jeden Sukkurs von Eigenvorstellungen nur durch Attributionen charakterisiert denkt, die zur Idee der Gegenständlichkeit überhaupt, möge sie ideal oder real, möge sie wie immer material bestimmte sein, gehören. Ein solcher Begriff ist z.B. Beschaffenheit, Relation u. dgl. Denn ein Gegenstand ist nicht denkbar ohne Beschaffenheit. Zu einem Gegenstand als solchem ist ein zweiter denkbar, also gehört die Idee 2 [hier]her, und jeder Gegenstand ist mit anderen in Relation zu setzen usw.

Jeder rein arithmetische, jeder rein logische Satz baut sich aus bloß formalen Begriffen auf; jeder physikalische, jeder geometrischen Satz aus nicht bloß formalen Begriffen.

Transcriber

Thomas Vongehr