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B II 19/11b "41"
Transcription
Das alles unterliegt wie empirischer so eidetischer Forschung. [Die] Forschung richtet sich einerseits auf die erfahrungsmäßig gegebenen materiellen Körper und körperlichen Vorgänge, auf die erfahrungsmäßig gegebenen Geister und Geistesprozesse, und endlich auf die psychophysischen Einheiten der Zoa und die zugehörigen Zusammenhangsregelungen. Andererseits, eidetisch ist zu erforschen das reine Wesen der materiellen Substanzen, der geistigen Substanzen und endlich der realen psychophysischen Einheiten, also die Idee des Zoon und die Idee einer psychophysischen Natur mit all den in reiner Wesenseinstellung zu vollziehenden Erwägungen der idealen Notwendigkeiten und Möglichkeiten, die diese Ideen einschließen, und der idealen Abwandlungen, die diese Ideen erfahren können, vor aller Erfahrung.
All diese Forschung hat es mit Substanzen und in Substanzen fundierten realen Einheiten zu tun. In dieser Hinsicht erweitert sie sich zur empirischen und eidetischen Erforschung der ganzen Welt. Sie ist Realitätsforschung überhaupt, sie geht von den niederen zu den höheren substanziellen Einheiten über. Sie zieht natürlich in ihren Kreis all die niederen und höheren substanziellen Einheitsbildungen, die zunächst in der Erfahrung sich darbieten, die dann aber in idealer Einstellung, über den Rahmen der erfahrungsmäßig substanzialisierten Wesen hinausgehend, nach möglichen Abwandlungen erforscht werden können.
Die Welt ist nicht bloß eine materielle und zoologische Welt. Die komplexen Einheiten, die wir Zoa nennen, sind nicht die einzigen Einheiten höherer Stufe, vielmehr dienen sie wieder als Elemente für substanzielle Einheiten höherer Stufe. Eine soziale Gemeinschaft ist nicht eine bloße Summe von Menschen, nicht bloß zeitlich koexistierend und sukzedierend und vermöge ihrer Leiblichkeit zur Einheit des Allraumes gehörend. Vielmehr stellt sich eine eigentümliche Verknüpfung zwischen den Einzelgeistern, zwischen den einzelnen Personalitäten der Gemeinschaft durch gewisse Einheitsformen her, die uns als Einheit der Sprache, der Sitte, des Rechtes usw. bekannt sind, der Religion, der Wissenschaft.
Transcriber
Thomas Vongehr